Merl Veggie Fresh Salate – Foodtest
Vorgeplänkel
Wer die letzten 2-3 Jahre nicht in einem Erdloch gelebt hat, der dürfte mitbekommen haben, dass sich unsere Art sich zu ernähren in einem starken Wandel befindet. Alles muss „healthy“, „clean“, „fit“ und was weiß ich nicht noch alles sein. Gluten ist die Ausgeburt der Hölle und jeder ist plötzlich allergisch gegen irgendwas – daran passen sich die Lebensmittelhersteller an. Zu dieser Entwicklung kommt auch das immer stärker werdende Verlangen nach vegetarischen Produkten. Eine zu begrüßende Entwicklung. Merl Veggie Fresh Salate wollen klassische Fleischsalate „fleischlos“ machen – da lohnt sich doch mal ein genauerer Blick. Ich selbst würde zwar nicht komplett auf Fleisch verzichten, aber wenn eine eine genauso schmackhafte Alternative gibt – na klar! Bei diesem Thema fällt mir immer meine geliebte Vegetarische Bolognese in der Uni-Mensa ein, als ich dort noch aß. 1000 x besser als die mit Fleisch.
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Der Ersatz von Fleisch erfolgt meist durch Tofu oder Soja. Diese können gut zu einer ähnlichen Konsistenz gebracht werden und haben ähnliche Nährwerte. Eine andere Alternative sind pflanzliche Proteine, die bei entsprechender Bearbeitung auch einen geeigneten Ersatz darstellen. Wie auch immer, schauen wir doch mal, was drei verschiedene von mir getestete vegetarische Salate von Merl-Feinkost können, und vor allem, wo ich immer besonders neugierig drauf bin, wie das Fleisch „ersetzt“ wird.
Viel Spaß.
Was haben wir denn?
Die drei Salate entsprechen den Klassikern, wie wir sie ebenfalls aus der „fleischlichen“ Küche kennen. Zu Weihnachten freue ich mich immer, wenn Reste von der Pute übrig sind – die landen dann im Geflügelsalat. Das dürfte jeder kennen. Durch den Zusatz von Curry und einer süßen Note, z.B. Mandarine, wird das Ganze gleich etwas exotischer. Und Schinkensalat – na klar der Klassiker schlechthin.
Ich esse solche Salate immer gerne auf Brötchen. Wobei, ich muss gestehen… ich glaube ich esse mehr dadurch, dass ich mehrmals täglich einen kleinen Löffel aus der Schublade nehme und „mal probiere“ 😀
Vegetarischer Geflügelsalat
Das „Hähnchen“ ist ein „Sojahähnchen“ 😀 und es sind Ananasstücke für die Süße dabei.
Exkurs:
Ich darf mal auf den ultimativen Weihnachts-Reste Salat zurückkommen: Reste vom Geflügel kleinmachen + Champignons (aus der Dose ist hier ein Muss), leichte Mayo-Creme, Gewürzgurke und Spargel (aus dem Glas). Pfeffer, Salz, fertig! In knapp 3 Monaten ist Weihnachten, merkt es euch 😉
Vegetarischer Curry-Geflügelsalat
Das Fleisch ist auch aus Soja und Mango, Pfirsiche sowie Mandarinen geben die Süße.
Vegetarischer Schinkensalat
Sojaschinken + Gewürzgürckchen – ganz klassisch.
Jetzt kommt sich einem natürlich die Frage auf, wie denn dann „Sojaschweinefilet“, „Sojaschweinekotelette“, „Sojaschweinschnitzel“ oder „Sojaschweineeisbein“ anders gemacht werden würde 😀 Ob die Sojapflanze diese Bestandteile hat? Ja, manchmal muss man rumblödeln… vor allem Morgens um 4, wenn man mal wieder so gut geschlafen hat wie ich…
Zutaten
Ich nehme mir als Beispiel mal den vegetarischen Schinkensalat heraus um näher auf die Inhaltsstoffe und Nährwerte einzugehen. Diese sind bei den anderen Salaten vergleichbar, und ihr könnt sie in den Bildern einsehen.
Die Zutatenliste sieht lang aus. Woran das liegt ist einfach zu begründen. Man will gewissermaßen eine Pflanze in ein Tier „verwandeln“. Da reicht es nicht „hex hex“ zu sagen, sondern es braucht einige Stoffe, um dies zu gewährleisten. Daher sei dies keineswegs Kritik.
Schinken vom Schwein z.B. ist meist geräuchert – daher muss allein das „Raucharoma“ enthalten sein. Der fleischliche Geschmack wird durch Aromen erzeugt – hier absolut notwendig, daher keine Kritik. Nur für das „Fleisch“ sind alle Zutaten von Reihe 1-8 nötig (man achte auf die Klammersetzung). Das Groß kommt natürlich durch Sojaeiweiß und Weizen (das bindet schön, Soja hingegen nicht). Diverse Kräuter und Gewürze sind für den Geschmack des Fleisches unerlässlich, damit es nciht eben Soja-typisch wie nasser Pappkarton schmeckt. Die Farbstoffe klingen „gefährlicher“ als sie sind. Vertraut dem Biochemiker, wenn er euch sagt: alles cool. Ihr seit selbst voll mit diversen Eisenverbindungen.
Ansonsten findet man mit Rapsöl, 18 % (!) Gurken und Essig die Basis für die „Sauce“, welche mit Xanthan und Guarkernmehl angedickt wird. Beide ebenfalls unbedenklich, kann man im Reformhaus sogar kaufen.
Letztlich gefällt es mir, dass man mit 18 % Gurke und 35 % „Fleisch“ mehr als die Hälfte „Einlage“ hat. Viele Salate im Kühlregal besten meist mehr aus Mayo als aus irgendwas anderem.
Nährwerte
Die Nährwerte sind typisch für solche Salate. Der Eiweißgehalt scheint mir lediglich etwas wenig, was daran liegt, dass eben kein „echter“ Schinken verwendet wurde. Der Wert wäre dann ca. bei 8 g Eiweiß – also nicht viel mehr. Wenig Zucker (in der Industrie wird gerne inflationär damit rumgeworfen, hier nicht), sind ebenso erfreulich wie wenig gesättigte Fette.
Geschmack/Test
Schinkensalat
Von der Optik her gefallen alle drei Salate sehr gut. Es sind große Stücke von „Fleisch“ drin, sowie vom Obst und Gemüse, je nachdem. Es ist keine dicke Mayo-Pampe, sondern eine Creme die tatsächlich eher für das „Drumherum“ da ist, statt alle anderen Zutaten zu begraben. Optisch sehen sie fast wie selbst-gemacht aus.
Der Schinkensalat schmeckt leicht säuerlich durch die Gurke und das Fleisch hat einen besodners guten Biss. Das ist erstaunlich, wie nah man es schafft die Konsistenz an Fleisch zu bekommen. Der Schinken gibt eine würzige Note und sieht von der Farbe (dank dem Eisen) auch tatsächlich aus wie Schinken. Für mich ein toller Salat. Ein klein wenig meckenr würde ich höchstens an der Form – ich hätte so Streifen wie im Fleischsalat schöner gefunden, statt so kleine Würfel – das mag aber auch „Geschmackssache“ sein.
Hähnchensalat
Wo der Schinken gut war, ist das Hähnchen noch besser. Da gibt es richtig dicke Stücke und man meint gekochtes/gebratenes Hähnchenfilet im Mund zu haben. Die Konsistenz ist dieser identisch und die Stücke kommen auch von der Frabe her gut daran. Ich persönlich hätte zwar lieber Pilze o.ä. mit drin gehabt, das ist aber Geschmackssache. Die Ananas passt aber perfekt, und macht den Salat deutlich „frischer“ und „leichter“ – der Sommer ist zwar fast rum, aber aber er taugt nebem dem Brot auch perfekt zum Grillen (von Sojawürstchen und Zucchini 😉 )
Das Fleisch ist aber wirklich bemerkenswert. Eigentlich ist es ja fast schon „erschreckend“ wie gut man Leute „verarschen“ kann mit diesem „nicht-Fleisch“ 🙂 Sehr gut gemacht!
Kleine Kritik: Ich hätte lieber 100 % Hähnchenfleisch gehabt und sonst nichts 😉
Curry-Hähnchensalat
Etwas andere Früchte, Mandarine, Mango und Pfirsich, aber sonst wie der Geflügelsalat oben mit zusätzlich Curry. Ihr könnt eigentlich den Text nochmal lesen für die Beurteilung des Curry-Salates, welcher mein Favorit von allen dreien ist. Eine schöne Curry-Note, leicht süßlich und große Fruchtstücke (21 % Früchte!). Die Sauce ist locker und überhaupt nicht mächtig, was den Salat total versaut hätte.
Fazit
Ich bin zwar kein Fachmann was vegetarische Lebensmittel angeht, habe aber im Gegensatz zu manchem Vegetarier den Vorteil die „Vorlage“, also den echten Fleischsalat o.ä, zu kennen. Und ich bin der Meinung, dass es mit diesen Veggie-Salaten eine sehr gute Alternative gibt, die auch jeder Fleischesser mal ausprobieren sollte. Gute Mengen an Fleisch/Gemüse/Obst drin, nicht zu schwer und Mayo-lastig. Empfehlenswert!