Special: „Darius in Gefahr – Joghurt, 46 Tage abgelaufen“

Vorgeplänkel

Endlich mal wieder ein Special nach meinem „Geschmack“! Ob es allerdings schmecken wird, wusste ich vor dem eigentlichen Test zunächst nicht. Wobei der Geschmack an sich hier eine untergeordnete Rolle spielen wird. Wichtig ist die „Genießbarkeit“, anders – kann man es (noch) essen?

Heute ist der 6.1.2016, vorgestern war der 4.1.2016, am 19.11.2015 verfiel das Mindesthaltbarkeitsdatum des Zott Joghurts… Heute schreibe ich, am 4.1.2016 habe ich den Joghurt gegessen, welcher am 19.11.2015 abgelaufen ist. Also 46 Tage zuvor, also nach fast 7 Wochen, nahezu 2 Monaten.

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Man beachte den Aufdruck des MHD

 

Ich will euch hier, wenn ihr noch nicht überzeugt seid, bzw. selbst bisher „zu vorsichtig“ gewesen seid, die Augen öffnen, und damit auch ein „Zeichen“ gegen die Lebensmittelverschwendung zu setzen, und gleichzeitig für ein „Mehr“ in eurem Geldbeutel sorgen.

Um es moralischer auszudrücken: Jeder weiß, dass unsere Nutztiere wie z.B. Kühe nicht sonderlich gut gehalten werden, gerade für die industrielle Produktion. Da steht also diese Kuh den ganzen Tag in einem Stall und riecht am Arsch der direkt vor ihr eingepferchten Kuh (etwas übertrieben), um ihre Milch „zu geben“. Milch für den Joghurt. Den Joghurt, den ihr wegwerft. Wegwerft, weil schließlich der 20.1. ist, und der Aufdruck „Mindestens haltbar bis 19.1.“ sagt. Ist das Okay? Nein… Schämt euch!

PS: Natürlich will ich nur die ansprechen, die so handeln 😉 Ich bin sicher nicht der Einzige, der etwas „nachdenkt“.

Bei Stefan Raab war es „Raab in Gefahr“, hier ist es „Darius in Gefahr“ – ich esse einen seit 2 Monaten abgelaufenen Joghurt, und berichte von meiner „Erfahrung“

Rechts am Rand könnt ihr meinen Blog bei Facebook liken – für direkte Infos zu neuen Eis-Tests, Rezepten, Produkt-Tests und sonstigen News auf meiner Seite. “SirTrivial” ist mein YouTube Kanal für die Videos, “B. Darius B.” bei Google+. Dort findet ihr auch x Restauranttests/Bewertungen und hunderte von leckeren Fotos aus Deutschland, Amsterdam, NYC, und wo ich sonst Leckereien getestet habe. Schaut mal rein!

Was haben wir denn?

Es handelt sich um stinknormalen Joghurt aus dem Supermarkt, der weder auf lange Haltbarkeit ausgelegt ist, noch mit Konservierungsstoffen zugebombt ist. Im Gegenteil, er ist sogar zuckerreduziert, was die Haltbarkeit eigentlich noch verkürzt, den Zucker konserviert (siehe Marmelade).

Optik

Jeder kennt die „trockenere“ Schicht, die sich unter dem Joghurt-Deckel, bzw. am Rand des Bechers bildet. Das ist bei frischen Joghurts so, und hier genauso, aber stänker ausgeprägt. Das macht soweit natürlich nichts, und ist nur logisch. Über die Wochen kommt es langsam aber stetig zum Verdampfen von Wasser aus dem Joghurt, wodurch der Joghurt „dicker“ wird, weil der Wassergehalt sinkt. Natürlich ist der Deckel „dicht“, aber so gut wie nichts ist absolut „dicht“ und geschützt vor Wasserverdampfung. Das sieht zwar erstmal etwas komisch aus, aber wenn man ordentlich rührt, sieht es aus wie stinknormaler Joghurt.

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Unter dem Deckel ist der Joghurt eingedickt – einfach etwas rühren!

 

Apropos „stinken“. Da stinkt nichts, es riecht frisch, säuerlich nach Joghurt und dem Obst, und hat auch keine komische Verfärbung oder sonstige „sinnesbeeinträchtigende“ Abweichungen.

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Sieht aus, wie es aussehen soll!

 

Geschmack

Tja, da kann ich nur sagen: Schmeckt wie er schmecken soll. Sahnejoghurt mit dem Geschmack nach Pfirsich und Maracuja. Alles super. Der Joghurt an sich ist lecker, und es ist überhaupt NICHTS verdorbenes, oder sonstig-komisches schmeckbar.

Also?

Also was lernen wir daraus? Gerade Joghurt ist über Wochen, teils Monate über dem MHD genießbar. Das habe ich schon x-Fach beobachtet. Auch Produkte wie Käse (da aber nicht alle), geräucherte Wurst, Konserven, Fertiggerichte und und und… alles ist deutlich länger haltbar, Konserven vermutlich sogar Jahre über dem MHD, Jahrzehnte (bis sie mal rosten 🙂 ). Und wie man sieht auch vermeintlich „schnell verderbliche“ Produkte wie Joghurt. Vertraut einfach euren Sinnen! Die retten uns schon seit Urzeiten den A… 😉 Die sind dazu da uns „zu warnen“. Wenn etwas nicht mehr gut ist, merkt ihr das! Und mal unter uns, gerade Camembert schmeckt immer besser, je länger er reift 😉 Teils kauf ich den, oder auch Harzer Käse auf Vorrat, damit immer „abgelaufener“ da ist 🙂 Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Bezüglich Konserven müsst ihr euch folgendes überlegen: Was ist „schlecht“, „verdorben“, „abgelaufen“? Es ist die Anwesenheit von einem Übermaß an Bakterien/Pilzen, die letztlich dazu führen, dass ein Produkt ungenießbar ist, bzw. „ungesund“ wird. Dabei ist es aber nicht das Produkt an sich, was euch dann krank macht, sondern die Bakterien oder die Pilze an sich. Und jetzt gilt es einmal folgendes zu beachten: Wenn ihr etwas habt, wie eine Konserve, die bei der Abfüllung frei von solchen Organismen war – wo sollen diese über die Jahre der Lagerung, oder jemals, herkommen bzw. in die Dose o.ä. gelangen? Von Außen kommt nichts in die Dose rein, solange diese dicht ist! Also kann sich auch nichts darin vermehren und das Produkt ungenießbar machen. Ganz logisch. So einfach ist das, vertraut dem Mensch mit nem Master in Biochemie (das bin ich).

Abgesehen von dieser „Ungenießbarkeit“ durch Mikroorganismen etc. gibt es natürlich noch z.B. stoffliche Veränderungen wie Oxidation, Stofftrennung (Fett und Wasser trennen sich) oder eben z.B. Dampfdiffusion (siehe der Joghurt – Wasserverlust).  Dadurch kann es dazu kommen, dass ein Produkt nicht mehr gut aussieht, oder komisch schmeckt, aber es wird in den seltensten Fällen gesundheitsschädlich sein.

Fazit

Benutzt euren Kopf, denkt nach, und eure Sinne, um zu beurteilen, ob etwas noch genießbar ist. Es schont die Umwelt, Ressourcen, und euren Geldbeutel, und Nutztiere / die Natur, wird es euch zusätzlich danken!

So viel dazu!

 

 

 

FoodLoaf

Biochemiker, examinierter Altenpfleger, Burger-Creator, Foodblogger, TPP Specialist Wer was wissen will muss fragen!

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