Foodtest: MERL Summertime
Vorgeplänkel
So langsam verdrängt die Sonne ja den Regen und den (teilweise noch) Schnee. In den Kaufhäusern gibt es Bademode und in den Supermärkten bekommt man nun auch Urlaub gekauft: Die MERL Feinkostmanufaktur hat mal wieder neue Desserts kreiert, die allein schon durch die knalligen Farben eines suggerieren wollen: Sommer! „Summertime“ ist dann auch der passende Name dazu. Nun gut, dann gucke ich doch mal, ob die Desserts auch geschmacklich überzeugen und nicht nur durch ihre „Achtung ich bin neon-bunt“-Packung ins Auge fallen. Den rumprahlen kann ja jeder!
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Was haben wir denn?
Die Basis der Desserts ist eine Mousse. Diese gibt es in drei Geschmacksrichtungen:
- Coconut: Kokoscreme, verfeinert mit einer Note Rum, ein zarter Geschmack nach weißer Schokolade sowie feine Kokosraspeln.
- Lemon: Zitronensahnedessert mit kandierten Zitronenzesten – ohne Alkohol. Purer Fruchtgeschmack, schmeckt natürlich leicht säuerlich nach Zitrone.
- Strawberry: Strawberry Zabaione, sahnig und fruchtig süß in einem. Eine lockere Weinschaumcreme mit Erdbeeren schmeckt genau nach dem, was in ihr steckt: nach Erdbeeren.
So ungefähr das Marketing von MERL. Ich habe mal etwas gekürzt und rausgelöscht – ob das alles „lecker“, „cremig“, „herrlich frisch“ usw. usw. usw. (die Welt retten kann so ein Dessert bestimmt auch) ist, will schließlich ich beurteilen. Übertriebenes Marketing kommt auch nicht immer gut.
Warum liest man nicht mal: „Schmeckt geil, kauf es einfach“. Oder: „Uns schmeckt’s, ob dir schmeckt wissen wir nicht – probier es aus“. Oder ganz besonders: „Wenn du das nicht kaufst stirbt irgendwo ein einsames kleines Lämmchen“.
DAS ist kreatives Marketing 😀
In den Bechern sind 110 g – die perfekte Größe zum auf-dem-Balkon-sitzen und in-der-Sonne-löffeln. Der Preis ist je nach Supermarkt zwischen 1,39 € und 1,59 €. Das ist natürlich nicht gerade günstig, bekommt man doch den 250 g Schokopudding bereits für 30 Cent hinterhergeworfen… ABER, ist es eben der 08/15 Pudding (der aber auch geil sein kann) und kein, nennen wir es: „Dessert für Besser-Esser“. Denn tatsächlich überzeugen die MERL-Produkte meist mit hochwertigen Zutaten (und Anteilen davon) und sie sind eben auch nicht in einem Massenbetrieb hergestellt. Dafür zahlt man eben mehr. Zudem ist das alles auch etwas ideenreicher als ein Schokopudding. Ob dass MERL Dessert dann auch, weil fünf mal so teuer, fünf mal so lecker ist, sei mal dahingestellt. Aber es wird so etwas sein wie mit Trüffeln, Kaviar und Hummer. Ja, alles lecker, bzw. gilt es allgemein als „besonders“. Aber schmeckt es wirklich so viel besser in Anbetracht der teils abartigen Preise? Ich hatte mal n dummes Glas Marmelade für 8 € (Test hier). So toll war die nicht…. Man zahlt eben auch dafür, dass es „besonders“ ist, egal wie es schmeckt. Schwer zu erklären, ich hoffe ihr versteht was ich meine 😉
Zutaten
Die Basis aller Desserts ist Schlagsahne, REICHLICH Schlagsahne. Wer also mit Sommer auch Bikini- und Badehose-Figur assoziiert, sollte nicht zu viele Desserts essen 😉 Wobei sich gleich bei den Nährwerten zeigen wird, dass der Kaloriengehalt doch gar nicht so hoch ist.
Egal, VIEL Sahne, und natürlich Zucker sin die Basis. Gelatine und Stabilisatoren sorgen dann dafür, dass man mit bereits so wenigen Zutaten die Basis hat: Die Mousse. Die übrigen Zutaten sind dann für die individuellen Geschmackssorten. Was mir sehr zusagt: Die Kokossmilch beim Coconut Dessert sowie Kakaobutter und Vollmilchpulver. Das dürfte zu einem sehr vollmundigen Dessert führen. Und der Rum ist ja sowieso super… Rum hat ja auch was von Piraten. Und Piraten von Karibik & Co. Und Karibik & Co. hat was von Strand und Türkis-blauem Wasser. Und das hat wieder was von Urlaub. So schließt sich der Kreis.
Habe ich schon erwähnt, dass ich mich auf Fluch der Karibik 5 freue?
Auch erwähnenswert: 18 % Erdbeeren in der Sorte Strawberry. Sucht im Supermarkt mal ein Dessert, wo man so viel „echte“ Frucht drin hat. Löblich.
Ich bemängel es eigentlich bei jedem Foodtest sämtlicher Produkte: Es sind Aromen enthalten. Das ist zwar heutzutage „normal“, aber doch irgendwie schade, gerade wenn die Desserts ne Ecke mehr kosten. Kann man nicht einfach doch noch 10 Cent mehr verlangen und dafür mehr echte „Geschmackszutaten“ reinpacken? Das Problem ist aber wahrscheinlich auch, dass wenn ein Lebensmittel heutzutage NICHT mit Aromen zugebombt ist, dass der Konsument es gar nciht mehr als die angepriesen Geschmacksnote wahrnimmt. Wie oft list oder sieht man Reportagen in denen der Konsument nur aromatisierte Produkte als gut empfindet und einen frisch gemachten Erdbeer-Joghurt gar nciht mehr wirklich erkennt?
Egal, das führt jetzt wohl zu weit. Sahne, Zucker, Alkohol (außer die Sorte Lemon). Darauf kommt es hier an 😉
Nährwerte
Die Nährwerte sind um die 200 kcal bei der Erdbeer- und Zitronen-Sorte, die Sorte Coconut hat knapp 300 kcal je 100 g. Dies, da mehr Fett enthalten ist – gut so in dem Falle, soll es doch auch ordentlich nach Kokosnuss schmecken, und die ist nicht kalorienarm. So korreliert das 😉
Erfreulich dass jeweils der Zuckergehalt nicht sonderlich hoch ist. Viele Joghurts, Puddings & Desserts werden mit Zucker nur penetrant zugebombt.
Geschmack & Test
Erwartet habe ich, dass mir die Sorte Coconut am besten schmeckt, da ich allgemein auf Kokosnuss stehe und weniger der Frucht-Fan bin. Tatsächlich hat es sich aber ergeben, dass die Sorte Erdbeere mich am meisten überzeugt hat. Hier kommt sehr intensiv der Geschmack nach Erdbeere heraus und das auf eine sehr natürliche Weise. Viele Desserts schmecken allgemein künstlich nach Erdbeere – dieses hier nicht. Wohl liegt das an dem guten Anteil Erdbeeren. Ob die Aromen auch „Erdbeere“ sind, weiß ich nicht, aber ich denke mal. Nichts desto trotz wurde hier zumindest ’n vernünftiges Aroma genommen.
Die Mousse ist locker und leicht, ja geradezu frisch, ebenso die Sorte Lemon, die wie die Sorte Strawberry tatsächlich wirklich frisch und „sommerlich“ schmeckt irgendwie. Hat was von Eissorbet, nur mit weniger Eis und mehr Mousse 😀 Wer also befürchtet sich nach einem Becher nicht mehr bewegen zu können, wie es bei einer guten Mousse au Chocolat sein kann (und soll meiner Meinung nach), der kann beruhigt sein, sommerlich leicht.
Die Sorte Coconut schmeckt wie erwartet vollmundiger, aber für mich zu wenig nach Kokosnuss und der angepriesenen weißen Schokolade. Da hätte etwas mehr Geschmack drin sein dürfen. Tatsächlich war meine Ma zu Besuch und hat auch mal probiert. Die fand die Sorte großartig. Geschmäcker eben. Was mir hingegen gefällt ist die Rum-Note. Rum in Desserts ist einfach nur großartig und passt hier vorzüglich. Was mir hier wie auch bei der Sorte Lemon gut gefiel: Kleine Kokosnuss-Flocken bzw. Zitronenzesten geben einen kleinen Kick zu der Mousse.
Fazit
Alle Desserts sind lecker, wobei die fruchtigen Sorten durch Ihren intensiv fruchtigen Geschmack überzeugen und locker-leicht-sommerlich sind. Die Sorte Coconut ist vollmundiger, aber etwas zu dezent im Geschmack, hat dafür aber ein wunderbares Rum Aroma.
Kann man sich ruhig mal kaufen und testen – am besten in der Hängematte!