Grana Padano, Parmesan, Hartkäse?!

Vorgeplänkel

Es ist schon witzig, wie oft gewisse Markennamen fest im Gedächtnis der Konsumenten mit bestimmten Artikeln verbunden sind. Viele Menschen, ich sicherlich benutzen den Markennamen eines Artikels, statt diesen an sich zu benennen. Bestes Beispiel: „Hast du mal ’n Tempo für mich!!“. Was gemeint ist, ist „Papiertaschentuch“. Die wenigstens werden sich beschweren wenn sie eines von Ja!, die gratis von der Apotheke, oder einen anderen Markennamen in die Hand gedrückt bekommen. Hauptsache die Rotznase kann befreit werden, oder der verwischte Mascara korrigiert werden (ihr dürft mich gerne korrigieren, falls ich falsch liege werte Damen).

Andere bekannte Beispiele sind:

  • „Styropor“ – das heißt allgemein Polystyrol
  • „Tesa“ – Klebeband
  • „Zewa“ – Küchenpapier
  • „WC Ente“ – Kloreiniger

Da dies hier ein Foodblog ist, geht es mir natürlich um falsch benannte Lebensmittel, bzw. um die Klarstellung von einigen Begriffen.

Grana Padano, Parmesan, Hartkäse – was ist was?

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Was ist was?

Ihr kennt ihn alle: Parmesan. Das ist dieser Käse, den man so schön auf seine Nudeln reiben kann. Doch wusstet, ihr, dass ihr meistens allgemein „Hartkäse“ bekommt, statt echten Parmesan? Parmesan ist eine eingetragene Marke (wie das Tempo), die aus einer bestimmten Region in Italien kommt und nur von dort kommen darf. Das ist ähnlich wie bei unserem Dresdner Christstollen, oder den Nürnberger Würstchen.

Beim Thema Hartkäse dürfte euch inzwischen ein andere Name viel öfter in der Praxis, sprich im Geschäft untergekommen sein: „Grana Padano“. Auch hierbei handelt es sich um einen Hartkäse, welcher immer mehr in den hiesigen Supermärkten anzutreffen ist. Und das ist gut so! Grana Padano ist auch hier die spezielle Markenbezeichung. des Käses. Da ich üersönlich ihn sehr schätze und keinen Grund sehe Parmesan den Vorzug zu lassen, da er meiner Meinung nach keinen Deut besser schmeckt, will ich euch den Käse folgend mal etwas genauer vorstellen. Einige Rezepte hätte ich auch für euch, in denen ihr Grana Padano verwenden könnt:

Pasta mit Grana Padano-Avocado-Creme

Ricotta-Spinat-Pastatorte

Spaghetti a la Carbonara

Wie auch der Parmesan darf echter Grana Padano nur aus einer bestimmten Region kommen. Das ist ein ein wichtiger Faktor der die Wertigkeit des Käses untermalt.

LOGO g.U.
LOGO g.U.

Der Ursprung

Grana Padano kommt aus der so genannten „Po-Ebene“ (ja, klingt witzig), sprich die Region um den Fluss Po. Der italienische Name dieses Gebietes „Pianura Padana“ macht allerdings viel mehr Sinn, wenn man den Namen des Käses betrachtet . Diese Ursprungsregion ist die größte die je von der EU zertifiziert wurde, größer als die Region des Parmesan, welche einen Teil davon einnimmt. Der Zusatz „Grana“ kommt von „granuloso“ (körnig‘), da der Käse eine harte und brüchige Konsistenz hat. Dabei ist „Grana“ allerdings der Begriff für alle Hartkäsesorten, also z.B: auch den Parmesan.

Die Region Norditaliens aus der Grana Padano-Käse kommt

Den Grana Padano gibt es in unterschiedlichen Reifegraden:

Das „Consorzio Tutela Grana Padano“ (klickt mal hier) hat drei Reifegrade festgelegt (Quelle Wikipedia).

9 bis 16 Monate gereift: GRANA PADANO DOP
über 16 Monate gereift: GRANA PADANO DOP „Oltre 16 Mesi“
über 20 Monate gereift: GRANA PADANO DOP RISERVA – „Oltre 20 Mesi“

Je älter, desto härter und würziger und damit natürlich auch preislich höher.

Das Konsortium dient zusätzlich dazu die Qualität und Einhaltung der Regularien zu kontrollieren. Die Pfeiler sind u.a. „Transparenz und Fairness“. Wer allgemein mehr darüber erfahren möchte, kann sich hier informieren. Das gibt auch allgemein einen Eindruck darüber, wie streng Lebensmittel kontrolliert sein können und gilt in ähnlicher Form auch für bestimmte Deutsche Lebensmittel.

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Käse, Käsemesser und sonst nichts. Pur schmeckt er noch am besten!

Grana Padano – was gilt es zu merken?!

Die typische Form des Grana Padano ist die Dreiecksform, die man als Stück im Laden zumeist vakuumiert bekommt. Aber auch ohne diese Verpackung ist er wochen- und monatelang haltbar, teils auch jahrelang bei korrekter Lagerung. Ich schlage meinen in Küchenpapier ein und lasse ihn einfach im Kühlschrank liegen. Er wird dann von selbst trockener und würziger = leckerer! Nein nicht zu verachtender Vorteil, wird er doch so nie schlecht wie so gut wie alle anderen Käsesorten die wir kennen.

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Die typische Dreiecksform

Es gilt beim Kauf also auf das g.U.-Symbol zu achten, sowie das rautenförmige GP-Logo. Auch der Rand des Käses zeigt ein typisches Muster und teils das Logo, so dass gewährleistet wird, dass man nur das Original kauft.

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Der Käse muss leiden, bevor er zu den Händlern gelangt 😉

Ich gebe euch mal einen Tipp: Schaut im Supermarkt mal die ganzen Hartkäse-Sorten in den Kühlregalen an, fertige Raspel, feine Hobel oder ganze Stücke. Ich wette, ihr findet Grana Padano viel häufiger als den Parmesan. Dies nicht nur, weil der Grana Padano trotz vergleichbarer Qualität günstiger ist, nein auch, weil er inzwischen viel häufiger produziert wird (5 Millionen Laibe im vergleich zu 3 Millionen beim Parmesan). Warum das wohl so ist?!

Also merkt euch: Käse ist nicht gleich Käse 😉

FoodLoaf

Biochemiker, examinierter Altenpfleger, Burger-Creator, Foodblogger, TPP Specialist Wer was wissen will muss fragen!

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