Unboxing: „Ben & Jerry’s – Phish Food“
Vorgeplänkel
Als letzte „neue“ Sorte aus den Niederlanden, die es hier nicht gibt, präsentiere ich euch hier die von „Phish Food“. Vor einigen Jahren gab es diese Sorte auch in Deutschland, und ich ich aß sie als eine der ersten Ben & Jerry’s überhaupt (Mein allererstes war „Imagine Whirled Peace“ in NYC). Damals machte ich noch nicht einmal Testvideos – es ist also lange her, da war ich noch jung und hatte Träume… Inzwischen weiß ich, dass eh alles scheiße ist – also scheiß erst recht drauf, kippe ich mir mal wieder 1200 kcal hinter die Binde – Who care’s?
Rechts am Rand könnt ihr meinen Blog bei Facebook liken – für direkte Infos zu neuen Eis-Tests, Rezepten, Produkt-Tests und sonstigen News auf meiner Seite. “SirTrivial” ist mein YouTube Kanal für die Videos, “B. Darius B.” bei Google+. Dort findet ihr auch x Restauranttests/Bewertungen und hunderte von leckeren Fotos aus Deutschland, Amsterdam, NYC, und wo ich sonst Leckereien getestet habe. Schaut mal rein!
Ich meine „Phish Food“, welches wohl nach einer Band aus Vermont, wo auch Ben & Jerry’s herkommt, benannt ist, lecker in Erinnerung zu haben. Oft kann man bei Facebook Wünsche von Fans lesen, die gerade diese Sorte zurück haben wollen, neben Cherry Garcia am meisten. Ich verstehe nicht, warum sie aus dem Sortiment genommen wurde, sollte sie doch eigentlich anhand der Zutaten/Geschmäcker, den doch recht langweiligen deutschen Geschmack sehr gut treffen! Nun ja, gucken wir also mal, was es mit diesem Eis überhaupt so auf sich hat.
Das Testvideo, wie üblich, findet ihr ganz unten.
Was haben wir denn?
Schokoladeneis mit Marshmallow, Karamell und Schokolade in Fischform. Das klingt soweit nach üblichen Zutaten, wobei lediglich das Marshmallow (nahezu purer Zucker) „etwas“ außergewöhnlicher ist, kennt man aber auch aus z.B. „Save our Swirled“ oder damals „Baked Alaska“. Das Besondere an Phish Food ist allerdings die Menge an Marshmallow!
15 % Marshmallow-Sauce, 10 % Karamellsauce, und 7,5 % Schokolade – das macht 32,5 (!!!) % Einlage – absoluter Rekord! Das heißt, dass 1/3 des Eises überhaupt kein Eis ist, sondern nur Sauce und Schokolade. GEIL! Gut, dass bei so viel flüssiger Sauce die Schokolade in Fisch-Form ist, so gehen sie nicht so schnell unter 😉
Damals übrigens noch nicht Fair-Trade, heute schon. Die Zutaten und Nährwerte haben sich im Vergleich etwas geändert – wer mehr wissen will, guckt das Video. Gerade kein Bock so viel zu schreiben – die Sonne scheint draußen 😀
Folgend die Beschreibung auf dem Becher, zum Ursprung der Sorte, auf englisch:
We suggested to the band Phish that we should celebrate our shared Vermont (USA) roots with a Phish flavour, and they agreed! But they’re not the only stars in the mix – we work with Fairtrade certified producers and Caring Dairy farmers, who produce milk and cream in a sustainable way. We think this flavour rocks. Enjoy! www.caringdairy.com
Zutaten
Auch hier verweise ich auf das Video. Ansonsten bin ich mal so fleißig und copy/paste euch die Zutaten auf Englisch. Habe vergessen ein Foto davon zu machen, und mein Hintern mag gerade meinen Stuhl so gerne, und will darauf bleiben – also kein nachträgliches Foto 😀
Water, CREAM (20%), sugar, glucose syrup, condensed skimmed MILK, cocoa powder, coconut oil, fat reduced cocoa powder, sweetened condensed skimmed MILK, MILK fat, free range EGG yolk, EGG white, vanilla extract, stabilisers (guar gum, pectin, carrageenan), emulsifier (SOYA lecithin), raising agent (sodium carbonate), salt, natural vanilla flavouring. Sugar, cocoa, vanilla: Traded in compliance with Fairtrade Standards, total 23%. Visit www.info.fairtrade.net
Es dürfte kaum verwundern, dass Zucker wie üblich so weit vorne steht – das Eis ist Zucker pur, die Nährwerte bestätigen es:
Nährwerte
Mehr als 1/3 sind Kohlenhydrate, fast 1/3 reiner Zucker. Der Fettgehalt ist geringer als bei anderen B & J – wen wundert es, nehmen die 32,5 % Einlage ja doch Platz für das Sahneeis weg – entsprechend weniger Fett.
Unboxing
Ohne das ich das Eis habe antauen lassen, was ich ja meist erst nach dem „Unboxing“ mache, waberte einem eine saucige weiße Masse förmlich entgegen. Genau – DAS IST MARSHMALLOW! Das Schokoladen-Eis ist optisch sehr „lecker“ von dicken Streifen und Bunkern an Marshmallow-Sauce durchzogen, wie das folgende Bild eindrucksvoll beweist.
Die Antauzeit ist bei diesem Eis sehr kurz, da es so viel Sauce enthält. Nach kurzer Zeit im Kühlschrank floss der Becher geradezu über – geil! An dem Tag war es sehr warm – tödliches Wetter für dieses Eis! Man erkennt direkt ein „Problem“ was dieses Eis aufgrund der Menge an flüssiger Einlage mit sich bringt: Alles wird ein einziges Mischmasch, da sämtliche Saucen verlaufen und sich mit dem Eis mischen – ein individuelles herausschmecken wird schwierig werden – Aber so flüssig lassen sich zumindest die Fischer besser herausangeln, statt dass man die festen Bestandteile wie Keks und Schokolade wie üblich ausbuddeln muss.
Geschmack/Test
Das Schokoaldeneis schmeckt gut – deutlich besser als z.B. bei Dough-ble Impact, aber nicht ganz so intensiv schokoladig wie bei What-a-lotta-Chocolate. Es geht in Richtung Milchschokolade, aber mit einer intensiveren Kakaonote. Allerdings ist da ständig noch „was anderes“ im Geschmack – die Unmengen an Sauce geben dem ganzen Eis eine zusätzliche Note, da es kaum möglich ist „nur“ das reine Schokoaldeneis zu bekommen. Gerade Karamell ist immer irgendwo wahrnehmbar, die Marshmallow-Sauce ist für die Steigerung des „Zucker-Erlebnisses“/der Süße verantwortlich.
Was also aufgrund der süßen Marshmallow-Sauce erzeugt wird, dürfte klar sein: Ein sehr sehr süßes Eis. Sehr süß. Sagte ich, dass es süß ist? Ja, es ist süß 😉 Man muss eindeutig ein Fan von Süße sein! Süß. Aber sowas von!
Die Marshmallow-Sauce lässt sich leicht, so lange das Eis noch halbwegs Festigkeit vorweist, herauslöffeln und schmeckt genauso wie es soll: penetrant süß und nach Marshmallow (wie auch immer das definiert ist). Die Karamellsauce habe ich leider nie irgendwo finden können in Form von Bunkern – sie ist mit 10 % ebenfalls viel drin, aber irgendwie feiner verteilt. Ab und zu gab es mal eine feine Spur, letztlich trägt sie aber eher zum Gesamtgeschmack bei.
Ich bin ein Fan von Schokolade in Form von irgendwas. Mein persönliches Highlight sind ja noch die Waffelhörnchen bei „Save our Swirled“. Bei Phish Food gibt es Fische – die vermutlich eher wegen der namensgebenden Musikgruppe „Phish“ drin sind, anstatt der Tatsache, dass ein Fisch ja ein sehr guter Schwimmer ist – optimal in diesem Eis, welches früher oder später eine einzige saucige, unglaublich leckere Masse wird. Zudem lächelt der Fisch – großartig! Die Shcokoladig ist keine „echte „Schokolade“ sondern „kakaohaltige Fettglasur“ – dadurch schmilzt sie besser im Mund, aber schmeckt etwas komisch wenn sie nicht mehr kalt ist – zu fettig. Also Fische rausangeln, sammeln und zum Schluß essen kann ich nicht empfehlen – dann knacken sie auch nicht mehr so schön – ein Erfolgserlebnis weniger 😀 Es sind übrigens pervers viele Fische drin – 7 % scheint mir untertrieben. Ich hatte bestimmt 25-30 Fische.
Abschließend sei etwas zum Gesamterlebnis gesagt: Das Eis ist lecker, haut mich aber nicht aus den Latschen – man bekommt prinzipiell sehr süßes Schokoladeneis mit einer Karamellnote. Die erfolgende Durchmischung von allem ist das eigentlich beste an dem Eis – es hat was, dass alles ineinander fließt und einfach nur geil suppig-cremig rausgelöffelt werden kann. Für Buddelfreunde ist das Eis aber weniger etwas – da es neben nen Fischen keine wirkliche Einlage gibt. Der Schmelz ist schwer zu beurteilen, da man eben kaum reines Eis bekommt, ohne irgendwo Sauce dran zu haben. Ich meine aber, dass der Schmelz aufgrund des hohen Kakaogehaltes nicht zum besten gehört – was aber durch die saucige Konsistenz des Eises ausgeglichen wird.
Fazit
Wer es sehr süß und suppig-cemig mag, sowie auf Schokolade und Karamell steht wird sehr sehr glücklich mit „Phish Food“. Die Konsistenz des Eises ist dabei das eigentliche Highlight, es ist eine Wonne zuzusehen, wie alles ineinander fließt. Was einerseits gut ist, ist anderseits schlecht, da man nichts individuell herausschmecken oder entdecken kann, gerade wenn das das Eis wärmer wird. Alles fließt ineinander und von den vorher vorhandenen dicken Marshmallow-Bunkern ist nichts mehr zu erkennen. Gut aber, dass es reichlich Fische zum angeln gibt! Glatte 2.
Testvideo
https://youtu.be/IJd9EEYVD5s