Merl Feinkost – Oktoberfest-Salate

Voageplänkl

’s gibt wos zua jubeln! Boid städ ’s wieda an, des Wiesn im Land „Bayern“, dass behauptet zua Deitschland zua kean. So a Quatsch sog i eich! 😉 Wäidbekannt is Bayern fia Schweinshaxe, de Farbn blau-woass, am gewissn Fuaßboi-Vaein und natürlich fia des Wiesn, wo ma moi so richtig losspachteln konn. Wem des zua weid is, oda wa fia a Lidda Bier koa 14 € oda so bezoin wui, fia den hod „Merl Feinkost“ die Wiesn in a Salod-Foam gebracht, in a Plastikschüssl gefüllt und uns eafreilicherweise in de Kühlregale da hiesign Supermärkte gsteckt.
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Merl Feinkost: Kartoffelsalat „Brathendl“

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Merl Feinkost: Krautsalat mit Haxenfleisch

Schnappt eich Bretzl, Woasswuascht, Senf und Woazn-Bier. Fleisch braat ’s ned, denn „Kartoffelsalat Brathendl“ und „Krautsalat mit Haxenfleisch“ bringn de Bleischbeilog gleich mid – a feine Idä!

Ein bisschen Marketing-Geblubber sagt uns (auf richtigem Deutsch), was uns Leckeres erwartet:

Pünktlich zur Oktoberfest-Saison erweitert die Feinkost Manufaktur MERL ihr Sortiment für kurze Zeit um die beiden beliebten Salate: Kartoffelsalat „Brathendl“ und Krautsalat mit Haxenfleisch. Mit den beiden herzhaft-deftigen Spezialitäten läutet MERL ab September die bayerische Volksfest-Stimmung ein.

Zutaten/Nährwerte

Kartoffelsalat Brathendl

Kartoffelsalat Brathendl ist prinzipiell ein Kartoffelsalat auf Mayonnaise-Basis (Rapsöl), mit Hähnchenfleisch und Lauch. Das Ganze ist mir Gewürzen wie Petersilie und Senf abgeschmeckt. Der Zucker gibt eine leichte Süße, Essig und Weißwein das saure Gegenspiel. Verdickungsmittel sind es dreierlei, sie dienen eben einer dickeren Konsistenz und erfüllen damit eine ähnliche Aufgabe wie Stärke. Es sind keine Konservierungsmittel enthalten, und in der Summe sieht es nach guten Zutaten aus. Auch 13 % Fleisch ist ordentlich. Klar, darf man hier nicht erwarten, dass ein halbes Hähnchen drin ist – dafür muss man nach wie vor zum Grillimbiss vor Baumarkt und Supermarkt (die einzig wahren Verkaufsstände für Grillhähnchen), aber ich denke 13 % passt hier. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Lediglich der Einsatz von Aroma trübt das Gesamtbild etwas. Doch wer genau liest erkennt: Singular! Ein Aroma. Das ist zu verkraften. Da haut die übliche Industrie viel mehr rein. Ein kleinerer Traditiosbetrieb wie Merl zeigt, wie es besser geht. Hier sei aber bereits vorweg erwähnt, dass ich nachher beim Geschmackstest nichts „künstliches“ geschmeckt habe. Deren Einsatz ist also wohl gewählt und dezent.

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Nährwerte & Zutaten Kartoffelsalat

Aufgrund der Mayo Basis haben wir natürlich etwas höhere Nährwerte, als sie Kartoffel und Hähnchenfleisch an sich mitbringen. Beim Fettgehalt sticht positiv hervor, dass kaum ungesunde gesättigte Fettsäuren enthalten sind. Die Kalorien sind aber mit knapp 200 kcal / 100 g trotz der Mayo-Basis niedrig – das liegt vor allem auch daran, weil es keiner dieser Kartoffelsalate mit 80 % Mayo, einer halben Kartoffel und ein bisschen Gewürze ist. Ich persönlich mag keine Salate, wo man Mayo nahezu pur isst….

Krautsalat mit Haxenfleisch

Dieser Salat ähnelt dem Kartoffelsalat bei den Zutaten und auch den Nährwerten. Doch haben wir hier natürlich Weißkraut statt Kartoffeln, und Schweinefleisch statt Hähnchenfleisch. Ob das Fleisch wirklich von der Schweinshaxe kommt?! Bestimmt, sonst würde es ja nicht draufstehen. Mit 15 % ist es zudem recht ordentlich im Salat drin – löblich. Saure Sahne macht das ganze etwas weniger „mayonnaisig“. Hier ist die Basis also eine Mischung von Mayo und der Sahne, zu erkennen an der Abfolge der Zutaten (desto eher genannt, desto mehr ist drin). Beim Krautsalat gefällt der nicht-vorhandene Einsatz von Aromen. Zwiebeln geben den Würz-Kick. Eier sind wie beim Kartoffelsalat aus Bodenhaltung. Schön, das heißt, dass sie nicht von irgendwoher importiert werden, wo noch Käfighaltung zugelassen ist. Freilandhaltung wäre natürlich besser, aber heutzutage ist man mit Eiern aus Bodenhaltung schon einer der Guten – ebenfalls löblich.

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Nährwerte & Zutaten Krautsalat

Die Nährwerte sind denen des Kartoffelsalates vergleichbar. Nicht zu viel Mayo, daher ein doch recht „leichter“ Genuss. Was ich hier toll finde ist, dass der Zuckergehalt recht niedrig ist. Geht mal in den Supermarkt und guckt was die Krautsalate da für Mengen an Zucker drin haben. Klar, der gehört da auch rein, aber manchmal ist es einfach zu viel.

Exkurs in die Wissenschaft

Ja, es ist mal wieder so weit, Darius ödet euch an mit Wissenschaft. Heutiges Thema: Säureregulator.

Ich versuche es natürlich wieder einfach runterzubrechen und übernehme dann auch keine Garantie, dass alles 100 % ig exakt so stimmt, aber es will ja auch keiner studieren müssen, um mein Gequatsche zu verstehen, also es sei mir verziehen falls Details ausgelassen werden – es dient dem Verständnis in dem Fall.

Ein Säureregulator, wie der Name es bereits sagt, dient dazu einen Säuregehalt in z.B. Lebensmitteln „festzuhalten“, sprich Schwankungen abzufangen. Dazu müssen wir erst einmal wissen, was „Säure“ an sich ist. Der Begriff definiert zunächst einmal, dass ein Stoff H+ – Ionen abgeben kann, also positiv geladene Wasserstoff-Atome. Das sind die Teile die „sauer“ sind. Das Gegenteil dazu ist das OH- -Ion, es ist „basisch“. Würde man beide 1:1 zusammengeben, erhält man „neutral“, da sie reagieren und etwas uns sehr bekanntes bilden: Wasser! Das Wasser ist ebenfalls damit in einer gewissen Weise ein Säureregulator (das ist falsch irgendwo, hilft hier aber dem Verständnis)

Der Säureregulator, hier Natriumacetat, erfüllt nun die Aufgabe zu verhindern, dass weder der Gehalt an H+-Ionen steigt (es würde saurer werden) oder der Gehalt an OH- -Ionen (es würde „seifiger“ schmecken).

Natriumacetat
Chemische Struktur von Natriumacetat

Man sieht anhand der Struktur des Natriumacetats, dass es einen positiven Teil (+) hat, und einen negativen (-). Durch natürliche chemische Prozesse in Lebensmitteln, kann der Gehalt an H+ und OH- steigen. Die H+ Teile werden von dem negativen Teil des Natriumacetats abgefangen, die OH- Teile von den positiven Teil des Natriumacetats. Dadurch steigt effektiv nicht der Gehalt an H+ und OH-, da sie „abreagieren“ mit dem Natriumacetat, und das Lebensmittel behält den eingestellten Säuregehalt.

Tada….. MAGIE! 🙂

Geschmack/Test

Nach diesem anstrengenden Teil, kommen wir zur Verköstigung!

Kartoffelsalat Brathendl

Das erste was mir auffiel als ich den Deckel abmachte: Riecht super! Danach wurde mit folgendes Bild offenbart:

Der Lauch hebt den Kartoffelsalat optisch hervor – toll!

Schöne große Scheiben Kartoffeln, vernünftige Stücke Lauch und überall kleine Fleischstückchen. Ich mag es, wenn man sieht was drin ist. Zu oft hat man nur kleine Fetzen von Zwiebel, Lauch & Co. Hier sieht es aus wie „bei Oma“.

Der Geschmack ist klasse! Die Kartoffeln haben gut Biss, nicht zu dick, nicht zu dünn, bröseln nicht auseinander und sind vor allem nicht zugekleistert mit Mayonnaise. Man schmeckt eine leicht rauchige/würzige, oder auch „umami“-Geschmacksnote, was wohl vom Fleisch kommt. Es schmeckt „deftiger“ und „würziger“ als ein Kartoffelsalat ohne Fleisch. Es ist schwer zu beschreiben, aber dieser Geschmack macht den Kartoffelsalat zu dem besten, den ich je aus dem Supermarkt gekauft habe. Spitze. Ich hätte vllt. noch eine Prise Pfeffer und 2-3 Lauchzwiebelringe mehr vertragen können, aber das ist Geschmackssache. Bei den Olympischen Spielen hätte es von mir die Goldmedaille gegeben, mit einem kleinen silbernen Rand 😉

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Willkommen auf dem Oktoberfest!

Wer den Kartoffelsalat als ganze Mahlzeit haben will, den empfehle es z.B. ihn mit Laugengebäck, einem schönen Käse (HARZER!!!) und süßem Senf zusammen zu Essen. Leider hatte ich  kein Weizenbier da 🙁 🙁 🙁

Krautsalat mit Haxenfleisch

Der Krautsalat macht sich sofort durch eine klare saure Note bemerkbar. Dahingehend ähnelt er dem klassischen Krautsalat, wobei er weniger süß ist. Die Menge an Mayonnaise gefällt, wobei man dadurch eben auch keinen „klassischen“ Krautsalat bekommt. Besonders positiv finde ich die recht großen Stücke Schweinefleisch, die größer sind als das Hähnchenfleisch beim Kartoffelsalat. Sie sind zart und schmecken lecker nach Fleisch, also kein Industrie-Gepampe. Ich hätte mir auch hier etwas mehr Zwiebeln gewünscht, was aber ebenfalls Geschmackssache ist. Toll ist wiederum das knackige Weißkraut, das überhaupt nicht labberig ist oder so. Für mich kommt er zwar nicht ganz an den Kartoffelsalat ran, auch weil er mir einen Tick zu säuerlich ist, aber aufs Treppchen kommt er auf alle Fälle! Mal deutlich anders als normaler Krautsalat und dank den großen Stücken Fleisch eine „zünftige Mahlzeit“.

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Der Krautsalat mit dicken Stücken Schweinefleisch

Nehmt euch eine Laugenstange, schneidet sie durch, Krautsalat drauf, dann noch Camembert und ihr habt das Oktoberfest im händischen Format!

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Krautsalat mit Camembert im Snackformat

Fazit

Für mich klarer Favorit ist der Kartoffelsalat. Der hat dieses „würzige“ Etwas, dass ihn für mich herausragend lecker macht. Die Kartoffeln sind perfekt gegart und in schön großen Scheiben enthalten, man merkt daran am besten den Unterschied zum „billig-Kartoffelsalat“. Der Krautsalat schmeckt ebenfalls gut, ist nur mir persönlich etwas zu säuerlich, viele werden aber vermutlich genau das mögen. Die dicken Stücke Schweinefleisch sind dafür ein noch dickeres Plus. Prinzipiell sind die Fleischeinlagen in den Salaten das, was die Salate von der Konkurrenz abhebt – mal was anderes und tatsächlich ein kleines Oktoberfest für den heimischen Küchentisch – Weizenbier nicht vergessen!

FoodLoaf

Biochemiker, examinierter Altenpfleger, Burger-Creator, Foodblogger, TPP Specialist Wer was wissen will muss fragen!

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